Rückenschmerzen?
Dann Achtung vor Chirurgen


Es gibt wohl kaum einen Menschen über 40, dem nicht ab und zu der Rücken wehtut - und vielen jüngeren geht es nicht besser. Man schätzt, daß jeder dritte bis vierte Patient seinen Hausarzt wegen Rückenschmerzen aufsucht.
Dabei ist es mit den Kreuzschmerzen wirklich ein Kreuz, denn es ist kein Kraut dagegen gewachsen. Die Tabletten und Spritzen, die man bei einem Hexenschuß oder Ischias bekommt, beseitigen in der Regel zwar die Schmerzen mehr oder weniger rasch, aber nicht die Krankheitsursache. Die Folge ist, daß man es immer wieder einmal "im Kreuz hat". Auf Jahre gesehen ist der Therapie-Erfolg einer Behandlung mit Medikamenten, Rückentraining und Wärmeanwendungen nachweislich nicht viel größer als bei Patienten, die überhaupt nicht behandelt worden sind.
Ganz schlimm sieht die Bilanz bei den Operationen aus. Etwa 20 Prozent der Patienten hat nach der Operation genau so viel, wenn nicht noch mehr Schmerzen als zuvor. Und nach im Durchschnitt zehn Jahren geht es den Operierten nach eigenem Bekunden nicht besser als denen, die man mit Tabletten, Spritzen, Gymnastik und Wärme behandelt hat. Kein Wunder auch, wenn man bedenkt, daß durch die Operation ein ohnehin schwaches Glied im Halteapparat des Körpers im Grunde noch schwächer gemacht wird. 70 Prozent der Operierten haben mehrere Jahre danach immer noch - oder wieder - Rücken schmerzen.
Diese ernüchternde Darstellung der medizinischen Möglichkeiten bei Rückenschmerzen soll Ihnen nicht dazu dienen, Ihrem Arzt zu mißtrauen oder ihm Vorwürfe zu machen! Sondern diese Kritik an der Medizin soll Ihnen klarmachen, daß Ihre Rückenschmerzen kein Arzt der Welt - und kein Wunderheiler! - wegzaubern kann. Oft ist es gar nicht so schlimm, was der Arzt bei seiner Untersuchung oder im Röntgenbild sieht. Aber das fortwährende Klagen eines Patienten gibt Anlaß, starke Medikamente und schließlich die Operation anzuordnen. Das Problem ist, daß der Patient Hilfe sucht, die ihm der Arzt auf Dauer nicht geben kann.
Schwierigkeiten bei der Diagnose kommen hinzu. Zwar gibt es heute riesenhafte, moderne Apparaturen, mit denen man die Bandscheiben sichtbar machen kann. Doch zeigt sich immer mehr, daß selbst beim Bandscheibenvorfall die Methode manchmal versagt, andererseits Bandscheiben als schwer verändert angesehen werden, obwohl sie relativ in Ordnung sind. Auch hier tastet sich die Medizin, wenn auch unter hohen Kosten, an treffsichere Diagnosen erst heran.
Ein interessanter Gegensatz: Mittlerweile gibt es Apparate für medizinische Untersuchungen, die zur absoluten Spitzentechnologie unserer Zeit gehören. Die Standardtherapie der mit diesen Apparaten festgestellten Defekte an der Wirbelsäule haben aber schon die alten Griechen vor über 2000 Jahren empfohlen, nämlich die Anwendung von Wärme und Wasser.


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